Dritter Titel in Folge: Niedersachsen triumphiert erneut bei Deutschlandpokal

Triple perfekt: Die niedersächsischen Faustballerinnen und Faustballer haben bei der Deutschen Meisterschaft der Landesturnverbände zum dritten Mal in Folge die Gesamtwertung gewonnen. In der Sportschule Steinbach (Baden) stand der Niedersächsische Turnerbund in allen vier Spielklassen der männlichen und weiblichen U14 und U18 jeweils im Finale – und sicherte sich dreimal auch in der Einzelwertung den Titel.

Weibliche U18

Einen starken Eindruck hinterließ die weibliche U18 des NTB. Nach einem Remis zum Auftakt gegen Schwaben (7:11, 13:11) fand das Team von Trainerin Michaela Grzywatz immer besser zurecht. „Wir haben anfangs ein wenig benötigt, um mit den Bodenverhältnissen zurecht zu kommen“, berichtete Kapitänin Maja Rogosch (TV Jahn Schneverdingen): „Mit der Zeit haben wir uns immer besser eingespielt, die Abstimmungen haben dann gut gepasst.“ Nach einem Sieg gegen Hessen (11:4, 11:5) setzte sich der NTB auch gegen Sachsen durch (11:5, 11:5) – und machte so den Gruppensieg perfekt. Auch am Sonntag setzte die Mannschaft ihre Siegesserie fort, gewann das Viertelfinale gegen das Rheinland (11:8, 11:5) und traf so im Halbfinale erneut auf Sachen. Nach souveräner Satzführung (11:3) wurde es im zweiten Abschnitt dann noch einmal spannend (11:9). „Wir sind eigentlich gut reingekommen, haben uns dann aber ein wenig auf der Satzführung ausgeruht“, berichtete Rogosch: „Im entscheidenden Moment waren wir dann aber da.“ Das Endspiel gegen Schleswig-Holstein war dann eine klare Angelegenheit. Mitte des ersten Satzes hatte sich die NTB-Auswahl auf die halblang geschlagenen Bälle der gegnerischen Offensive eingestellt – und feierte mit 11:8 und 11:5 den Sieg der Einzelwertung. „Wir haben als Team super harmoniert, haben viel gewechselt und dabei keinen Qualitätsverlust gehabt“, resümierte Rogosch.

Männliche U18

Sechs Spiele – sechs Siege: So lautete die eindrucksvolle Bilanz, die die männliche U18 hinlegte. In der Vorrunde feierte das Team vier souveräne Siege. So bezwang der NTB die Auswahlteams aus Baden (11:8, 11:3), Schleswig-Holstein (11:6, 11:5), die Pfalz (11:3, 11:4) und Sachsen (11:6, 11:7). „Wir sind in jedem Spiel hochkonzentriert zu Werke gegangen und haben unser Leistungsvermögen abgerufen“, sagte Benjamin Schwarze, der das Team zusammen mit Till Oldenbostel betreute. Damit stand der NTB direkt im Halbfinale am Sonntag – in dem es das erneute Aufeinandertreffen mit Sachsen gab. Und: Ganz anders als noch am Vortag war das Duell nun ein packender Schlagabtausch, in dem Niedersachsen sich nach dem ersten Satz im Hintertreffen befand (8:11). Im zweiten Abschnitt kämpfte sich der NTB zurück (12:10) und machte im Entscheidungssatz den Sieg perfekt (11:8). „Wir haben da auch von der Breite unseres Kaders profitiert“, berichtete Coach Schwarze, der über gleich sechs U18-Nationalspieler im Aufgebot verfügte: „So haben wir den Sieg am Ende nach Hause geholt.“ Das Endspiel gegen Baden war dann eine klare Angelegenheit. Mit 11:7 und 11:6 feierte der NTB den Titelgewinn. Schwarze: „Auch in der schwierigen Situation im Halbfinale haben wir einen kühlen Kopf bewahrt und uns letztlich verdient den ersten Platz gesichert.“

Weibliche U14

Mit einer deutlichen Leistungssteigerung über den Turnierverlauf präsentierte sich die weibliche U14. „Wir hatten zu Beginn noch Startschwierigkeiten auf dem nassen Boden, mussten uns darauf einstellen, wie die Bälle springen“, erklärte Spielerin Hanne Röhrs. So ging das Auftaktmatch gegen Schleswig-Holstein deutlich verloren (5:11, 8:11), im Anschluss setzte sich Niedersachsen aber gegen Thüringen (11:1, 11:2), Sachsen (11:9, 11:7) und das Rheinland (11:3, 11:2) durch. „Gegen Sachsen haben wir das beste Spiel des Tages gezeigt und alle eine super Leistung abgerufen“, berichtete Hanne Röhrs. So gelang dem Team noch der Sprung auf Gruppenplatz zwei. Im Viertelfinale lieferten die NTB-Faustballerinnen von Trainerin Neele Meves und Karen Schulz dann gegen Bayern ab (11:7, 11:6) und bezwangen in einem packenden Halbfinale auch Schwaben (11:9, 14:12). Im Endspiel befand sich der NTB kurze Zeit später gegen Schleswig-Holstein im Hintertreffen (8:11), lag auch im zweiten Abschnitt mit 6:9 zurück. „Wir waren aber die gesamte Zeit eine Einheit auf dem Feld, das hat zusätzliche Sicherheit gegeben, auch unerreichbare Bälle noch zu retten“, so Röhrs. Und: Ihr Team kam zurück, schaffte den Ausgleich (13:11). Im Entscheidungssatz musste sich Niedersachsen letztlich hauchdünn geschlagen geben (9:11). „Eigentlich hätten beide Teams den Sieg verdient gehabt, es war extrem knapp“, resümierte Röhrs.

Männliche U14

Auf dem zweiten Platz beendete die männliche U14 ihre Vorrunde am Samstag. Das Team blieb dabei ungeschlagen, spielte – neben den Siegen gegen Mittelrhein-Rheinhessen (11:5, 11:5), Westfalen (11:4, 11:7) und Thüringen (11:4, 11:6) auch zweimal remis gegen Schleswig-Holstein (9:11, 11:6) und Bayern (11:6, 7:11). „Wir haben die Chance genutzt, um verschiedene Aufstellungsvarianten zu testen“, sagten die beiden Trainer Robert Hüper und Holger Harnack. Am Sonntag bewies das Team dann beeindruckende Nervenstärke. Bereits im Viertelfinale gegen Baden (12:10, 14:12) gingen beide Sätze in die Satzverlängerung, im Halbfinale lieferte sich der NTB gegen die stark eingeschätzten Schwaben ein Duell über drei Sätze. Dabei kämpfte sich das Team nach einem 0:1 (11:13)-Satzrückstand eindrucksvoll zurück und drehte die Partie (11:8, 11:9). Und auch im Finale ging es in den entscheidenden dritten Satz (11:9, 5:11) – in dem der allerletzte Punkt die Entscheidung brachte. Mit 15:14 gewann Niedersachsen. „Die Jungs haben als Team eine wirklich beeindruckende Leistung gezeigt und auch in schwierigen Situationen die Nerven behalten. Das ist in diesem jungen Alter richtig stark“, lobte das Trainer-Duo.

Gesamtwertung

Mit drei Einzelsiegen und einem zweiten Platz setzte sich Niedersachsen deutlich vor der Konkurrenz aus Sachsen und Schleswig-Holstein durch. Es ist damit eine beeindruckende Dominanz, die der Niedersächsische Turnerbund in den vergangenen Jahren vorzuweisen haben. Der Erfolg in Steinbach war nicht nur der dritte Triumph in der Gesamtwertung in Folge, sondern auch der fünfte bei den vergangenen sechs Austragung. „Es unterstreicht, mit welch tollem Engagement die Vereinstrainerinnen und Vereinstrainer unsere Nachwuchstalente ausbilden“, sagte Landesjugendwartin Doris Schmertmann, die beim Deutschlandpokal als Delegationsleiterin fungierte: „Nur dank dieser akribischen Arbeit an der Basis ist ein solcher Erfolg an der Spitze möglich.“