NTB-Auswahl nimmt den Europapokal wieder mit nach Hause

Erfolg zum Abschluss der Feldsaison 2018: Auch am letzten Faustball-Wochenende unter freiem Himmel haben die niedersächsischen Nachwuchsfaustballer beim Jugendeuropapokal in Weinfelden (Schweiz) den Gesamtsieg gewonnen - und damit den Titel aus dem Vorjahr verteidigt. Nach Auswertung der vier Spielklassen teilte sich der Niedersächsische Turnerbund den Gesamtsieg mit dem punktgleichen Verband aus Oberösterreich.

Die weibliche U18 feierte in ihrer Klasse den Sieg - und konnte damit den ersten Platz der Deutschen Meisterschaft der Landesturnverbände auch auf internationalem Pakett rechtfertigen. Gleich im ersten Spiel der Vorrunde traf die Mannschaft von Trainer-Duo Michael Gryzwatz und Carina Müller auf die hochgehandelte Mannschaft von Oberösterreich. "Unsere Spielerinnen haben hier aber ihre hohe Qualität unter Beweis gesetzt", berichteten die beiden Trainerinnen. "Auf allen Positionen waren wir doppelt besetzt und haben der Partie unseren Stempel aufgedrückt. Dabei sei es egal gewesen, wer gerade auf dem Feld stand. "Sowohl die erfahrenen Jugendnationspielerinnen, als auch unsere Neulinge haben einen tollen Job gemacht und tollen Faustball gezeigt", so Gryzwatz und Müller. Nach dem Sieg der Vorrundengruppe gab es im Halbfinale gegen Salzburg den einzigen wirklichen Wackler. Nachdem der erste Satz noch souverän mit 11:5 gewonnen wurde, ging der zweite knapp 10:12 verloren. Der Entscheidungssatz wurde nach dem Prinzip "Best of Five" gespielt - der NTB gewann 3:0 und zog ins Endspiel ein. Im Finale gegen Thurgau führte dann eine konstante sowie kämpferische Mannschaftsleistung zu einem deutlichen 2:0-Sieg (11:6, 11:9).

Auch die vier Jahre jüngeren Mädels standen der weiblichen U18 in Nichts nach. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten – mit einem knappen 11:8 und 14:12 gegen Oberösterreich – steigerte sich die Mannschaft im Laufe des ersten Tages und gewann die weiteren Vorrundenspiele gegen Thurgau, Bayern und Schleswig-Holstein jeweils souverän mit 2:0. Die Trainerinnen Charlotte Salzmann und Seike Dieckmann variierten in der Aufstellung und probierten verschiedene Systeme aus – den Spielfluss störte das aber nicht. Mit 8:0 Punkten zog die NTB-Auswahl als Gruppenerster direkt ins Halbfinale ein. Dort wartete der Vorrundengegner aus Bayern. Bereits beim Deutschlandpokal trafen die beiden Mannschaften im Finale aufeinander - am Ende setzten sich die Niedersachsen mit 2:0 durch – so auch in Weinfelden.Finalgegner war Oberösterreich, das Spiel entwickelte sich zu einem wahren Krimi. Den ersten Satz verschlief die NTB-Auswahl komplett. Zu viele Eigenfehler und Unsicherheiten im Spielaufbau sorgten für den ersten Satzverlust am Wochenende. Auch im zweiten konnten die Mädels nicht an die Leistungen vom Vortag anknüpfen. Eine Auszeit nutzen die beiden Trainerinnen für eine klare Ansage und einen Wechsel im Angriff – mit positiver Wirkung. Die Mädels zeigten endlich Kampfgeist und belohnten sich am Ende mit einem denkbar knappen 15:14. Im entscheidenden dritten Abschnitt ließen die Mädels aus Norddeutschland dann nichts mehr anbrennen. Beim 6:3 wurden zunächst die Seiten gewechselt, ehe die Mannschaft den Satz mit 11:5 gewann und somit am Ende ganz oben auf dem Treppchen jubelte.

Platz zwei holte sich die männliche U14 in der Endabrechnung. Gleich am Samstag wartete, auf noch nassem Boden, mit Oberösterreich ein schwerer Gegner. Nach einem Satz zum Eigewöhnen (5:11) wurde die Mannschaft von Robert Hüper und Merlin Sommer immer stärker und schafften mit 12:10 den Ausgleich. Gegen Vorarlberg, Schleswig-Holstein und St. Gallen-Appenzell gab es gegen Bayern ein weiteres Unentschieden. Somit stand zum Abschluss der Vorrundengruppe Rang zwei. Im Qualifikationsspiel gegen Thurgau zeigte die Mannschaft dann eine ganz starke Leistung. Angefeuert von den vielen NTB-Zuschauern gewannen die Truppe mit 11:9 und 11:7. Am Sonntag gab es im Halbfinale gegen Schwaben zunächst noch einige Probleme auf dem taunassen Rasen. Doch je länger das Spiel dauerte, desto sichere wurde das niedersächsische Spiel. Das Ergebnis war ein 2:0-Sieg (15:14, 11:7). Im Finale gelang dann gegen Oberösterreich gelang es dann, im ersten Durchgang einen 5:9-Rückstand noch in einen Satzgewinn zu drehen. Danach wurden die Österreicher immer stärker, gewannen die nächsten Sätze und damit auch das Spiel. "Unter dem Strich war es eine super Leistung unserer Mannschaft", freuten sich Hüper und Sommer, die besonders den tollen Zusammenhalt ihrer Jungs lobten.

Nicht so ganz an den Erfolg der DM der Mitgliedsverbände anknüpfen konnte die männliche U18. Das Team von Trainer-Duo Tobias Kläner und Benno Schwarze. Hinter Bayern, Salzburg und Niederösterreich belegte die Auswahl nur Rang vier. "Wir haben uns in allen Mannschaftsteilen schwer getan", berichtete Coach Schwarze. In jedem Spiel habe die Konstanz gefehlt. "Wurde der erste Satz souverän gewonnen, hat die Mannschaft im zweiten Satz stets die gegenteilige Leistung gezeigt", kritisierte der Brettorfer Trainer. Diese Sätze fehlten am Ende zum Weiterkommen. Schwarze: "Nach der misslungenen Vorrunde haben wir den Jungs die Charakterfrage gestellt. Zum ganz großen Wurf konnte es nicht mehr reichen. Doch fortan galt es, die bestmögliche Platzierung zu erzielen, um den NTB im Gesamtklassement zu halten. Im Qualispiel für die Begegnung um Platz fünf ging es gegen Salzburg. Hier konnte sich der NTB für das unnötige Unentschieden aus der Vorrunde revanchieren. "Die Leistung hat n die des Deutschlandpokals erinnert", berichtete Benno Schwarze. Keine 20 Minuten dauerte es – da hatte Niederschsen die Partie 2:0 gewonnen. Und auch im letzten Spiel des Wochenendes gegen Niederösterreich startete die U18-Fünf gut ins Spiel und legte damit den Grundstein für einen ungefährdeten Sieg. Platz fünf war gesichert.

In der Gesamtwertung landete Niedersachsen – gemeinsam mit Oberösterreich – auf Platz eins. Beide Verbände hatten in den vier Altersklassen insgesamt jeweils 400 Punkte gesammelt. Nach dem Erfolg 2017 konnte der NTB um Delegationsleiter Achim Brandes somit erneut den Titelgewinn feiern.